Die Kommunikation mit den Einheimischen beschränkte sich in 95% der Fälle auf:
- Where are you from?
- Where are you going?
- What do you think about my country?
Und während ich es den Locals wirklich hoch anrechne, dass sie so interessiert daran sind, was Touristen von ihrem Land halten, bezweifle ich stark, dass es jemanden gibt, der sich all meine Gedanken tatsächlich anhören wollen würde. Und das ist schade, denn das Land, das Land Sri Lanka, das ist wirklich wunderschön. Traumhafte Strände, surftaugliche Wellen, ein bergiges, grünes, Inland, wilde Tiere, eine reiche Kultur.
Viel Potenzial, wenig Nutzen
Und das Potenzial dafür, kein Abstecher des Banana-Pancake-Trails, sondern ein hochklassiges, spannendes Reiseland für umweltbewusste Traveller zu werden, das ist auf jeden Fall da. Doch dazu muss noch einiges passieren. Muss der Service besser werden, müssen die Einheimischen auch wirklich wollen, dass Touristen in ihr Land kommen. Und das erreichen sie nicht mit durchwegs unpassenden Anmachen, mit schmutzigen Hostels, mit unverschämten Abzocken, mit Unhöflichkeit.
Eine ernstgemeinte Entschuldigung an Sri Lanka
Ich kann mich nicht erinnern, jemals so polarisierende Meinungen von einem einzelnen Land (und dazu noch so einem kleinen) gehabt zu haben. Und ich fühle mich furchtbar dabei, so viele negative Punkte aufzubringen – weiß doch jedes Kind, dass all deine, all meine Reiseerfahrungen und Eindrücke von einem Land ganz ausschließlich subjektiv sind. Und deshalb entschuldige ich mich hier in aller Form bei all den tollen Erlebnissen, die ich hatte.
Die Highlights – es gibt sie ja doch!
Ich entschuldige mich bei all den wirklich ehrlichen Locals, bei den wunderbaren Stränden, den köstlichen Egg Hoppers und Vegetable Rotis, die ich probieren durfte. Danke an die beiden Elefanten, die ich in freier Wildbahn beim Rollerfahren gesehen habe. Danke an den Hostelmanager, der mich nach einer durchgefeierten Nacht morgens für 20 Minuten auf seinem Roller zum nächsten Bahnhof gefahren hat, damit ich auf jeden Fall einen Sitzplatz im überfüllten Zug nach Kandy bekomme. Danke an die Großmutter, die auf einer fünfstündigen Busfahrt Reis und Kekse mit mir geteilt hat. Danke an den feinen Sand und das tiefblaue Meer und die Teesträucher im Inland. Danke Sri Lanka – trotz all meinen Kritikpunkten, vielleicht komme ich ja trotzdem wieder!